„Ich wollte keine Glatze haben. Schon aus dieser Angst haben wir jeden Tag gelaust. Kleiderläuse, Haarläuse, alles.“ An die Lagerhaft erinnert sich Else Thomas noch heute. Mit Papierrollen drehen die Frauen sich Locken. Trotz Lager wollen sie schön sein. Geschichten wie diese gibt es viele.

Über Jahre hinweg haben Mitarbeiter des Sächsischen Landesbeauftragten Interviews mit Menschen geführt, die Opfer politischer Gewalt wurden. Sie saßen in sowjetischen Speziallagern, wurden aus ihrer Heimat an der innerdeutschen Grenze ver­trieben, kamen wegen Flugblättern, Protestaktionen oder Fluchtversuchen hinter Gitter.

Aus den aufwändigen Befragungen destillierte Nancy Aris die Essenz. Entstanden sind daraus über dreißig Porträts, die ein facettenreiches Bild der DDR mit ihrer Vor- und Nachgeschichte zeichnen. So erschütternd die Schilderungen auch sind, so hoffnungsfroh stimmen kleine Zeichen der Mitmenschlichkeit, die es trotzdem gab. Zahl­reiche Fotos und Dokumente illustrieren die Berichte. Ein packendendes Zeitdokument!

Mit Beiträgen über Margot Jann, Alexander Latotzky, Sabine Popp, Horst Krüger, Else Thomas, Harald Möller, Bernd Albani, Harald Bretschneider und anderen.


Evangelische Verlagsanstalt

2017

464 Seiten

12 x 19 cm

Paperback

WGS 2557

ISBN 978-3-374-04935-6

14,00 €


Auch als E-Book erhältlich

9,99 €


Über die Autorin

Nancy Aris, Dr. phil., Jahrgang 1970, ist Historikerin und Autorin. Seit 2003 ist sie stellvertretende Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen. Sie hat diverse Publikationen im Bereich Sachbuch und Prosa vorgelegt.